(Get Your Kicks) On Route 66

Freitag, 16.10.2015

„If you ever plan to motor West
Travel my way / Take the highway / That's the best
Get your kicks on Route 66
It winds from Chicago to L.A.
More than 2000 miles all the way
Get your kicks on Route 66“

(Die Musik zum Text: https://www.youtube.com/watch?v=wxhLVMhsbAE )

Als der Komponist Robert William Troup Jr. 1946 während einer langen Fahrt auf dem Highway No. 66 die Idee zu diesem Song hatte, war – genau wie heute - aller Anfang in Chicago, und zwar bei diesem Schild

(Klick aufs Foto vergrößert)

Hier beginnt die Route 66.

 

Dies ist der Verlauf der Route 66. Zum Vergleich: Der US-Bundesstaat Montana (oben eingekreist) ist ungefähr so groß wie Deutschland. Amerika hat übrigens in etwa dieselbe Fläche wie Europa, allerdings leben in Europa dreimal so viele Menschen auf einem Quadratkilometer. Und in Deutschland drängeln sich sogar fast neunmal so viele wie in Amerika. Die USA sind in vielerlei Hinsicht ein weites Land.

Für uns beginnt der Trip nach Westen zunächst gen Norden, denn über Nacht hat sich überraschenderweise die Straße vor unserem Hotel in eine Marathonstrecke mit Absperrungen, Dixie-Klos, heißer Musik und anfeuerndem Publikum verwandelt.

Macht nix, dann fahren wir eben einen Umweg, der uns noch ein letztes Mal am Lake Michican entlang führt.

Und auch die Marathonläufer begegnen uns noch einmal.

Schließlich biegen wir auf die Route 66 ein. Es geht los. Mehr als 2000 Meilen ursprüngliches Amerika warten auf uns. Zunächst fahren wir durch Gewerbegebiete, wie man sie in den Vorstädten überall auf der Welt findet. Es geht an der Eisenbahnlinie entlang, die uns von jetzt an durchweg begleiten wird. Dann wird es ländlich. Da Sonntag ist, sieht man hier und da Schilder, die auf Garagen- und Hofverkäufe aufmerksam machen. Auch ein Flohmarkt wird abgehalten, der gut besucht ist (viel sieht man leider nicht, das Foto wurde aus dem Auto gemacht)

  Die erste kleine Ortschaft heißt ganz romantisch „Romeoville“, dann folgt - oh Wunder - Joliet, ein hübsches kleines Städtchen, dessen Gefängnis durch die „Blues Brothers“
im gleichnamigen Film Berühmtheit erlangte. Der Film beginnt damit, dass „Joliet“ Jake Blues, gespielt von John Belushi, aus dem Staatsgefängnis von Joliet entlassen wird.

In Wilmington begrüßt uns eine überlebensgroße Raumfahrerfigur am Straßenrand

in Gardner bestaunen wir das 2-Personen-Gefängnis, das im Jahr 1907 erbaut wurde. Sieht von außen ganz heimelig aus – und innen gibt es sogar einen Heizofen.

Ein Witzbold schrieb ins Gästebuch: „Dies sollte ein Bed & Breakfast sein.“

Die Fahrt führt durch Farm- und Grasland. Viele Häuser sind schon für Halloween geschmückt.

Wir fahren und fahren und landen plötzlich im Nirgendwo – die Straße ist gesperrt, eine Umleitung nicht ausgeschildert

Erst versuchen wir es auf eigene Faust  

Doch dann ist auch hier Schluss             

Wir kehren um und stellen fest, dass wir zuvor ein Hinweisschild übersehen haben. Und weiter geht es...

Auf einer winzigen Straße fahren wir in einen Ort namens Odell hinein.
Am Ortseingang stehen alle paar Meter Schilder mit der Aufschrift:

A small town
With a big heart
Where everybody
Is somebody

In einem Diner stärken wir uns.
Man kann à la carte essen oder sich am Büfett selbst bedienen. Zur Wahl stehen unter anderem Gulasch, saftiger Schweinebraten, gut gewürzte Spareribs, oder marinierte Hühnerkeulen.

An den Wänden im Flur des Gasthauses hängen Fotos von berühmten Persönlichkeiten, die auf die eine oder andere Weise mit der Route 66 zu tun hatten. Riesengroß ein Plakat als Hommage an Willie G. Davidson, den Enkel des Firmengründers.Sein Ausspruch: „Am achten Tag schuf Gott die Harley” beschreibt treffend das Lebensgefühl der Biker, die hier auf ihren Harleys unterwegs waren und sind.

  

Es wird ein langer, erlebnisreicher Tag, hier noch ein paar weitere Eindrücke:

Eine Kutsche mit Abraham Lincoln   

Ein UFO ist gelandet. Ob drinnen wohl grüne Marsmännchen sitzen?

Am Ende sehen wir sogar einen rosa Elefanten.

Wird wohl Zeit, dass wir Feierabend machen.

Es wird schon langsam dunkel, als wir in St.Louis ankommen. Davon morgen mehr.

Bis dahin Love & Peace & Streuselkuchen


Eure Routiniers ;-)