Und weiter geht's

Dienstag, 10.11.2015

Hallo Ihr Lieben,

hier kommt, nach einer Schreibpause, in der wir nur faul in der kalifornischen Sonne herumgelegen haben… ach nee, stimmt ja gar nicht... also nochmal:

Nachdem wir die Route 66 in Santa Monica, Kalifornien, beendet haben, stellte sich die Frage: „Was machen wir in den rund sieben Wochen, die noch vor uns liegen?“ In Kalifornien bleiben und, wie schon vor zwölf Jahren, die fantastische Küstenstraße „Pacific Highway No. 1“, eine der Traumstraßen der Welt, fahren, um noch einmal San Francisco, vielleicht auch Sacramento wiederzusehen? Oder in San Diego ein Apartment suchen und uns für den Rest der Zeit die Sonne auf's Gehirn scheinen lassen? …Aber irgendwie hatten wir die Trockenheit und Kargheit der Landschaft satt.

Vom On-the-Road-Sein hingegen hatten wir noch nicht genug, der Bleifuß war noch nicht eingeschlafen, und auch das Schrittzähler-Männchen sah mit Freuden neuen Herausforderungen und möglichen Höhepunkten entgegen - warum also, so die Idee, nicht die Route in entgegengesetzter Richtung von West nach Ost fahren? Dann aber weiter südlich, wo noch einige neue, unentdeckte Orte erkundet werden wollten und am Ende nicht Chicago, sondern die sonnigen Strände Floridas locken.

Also ging es nach einer kurzen Pause weiter. Von Kalifornien zurück über Arizona, New Mexico, Texas, und dann an der Küste des Golf von Mexiko entlang durch Louisiana und Alabama bis nach Florida, wo wir inzwischen gelandet sind. Die Strecke war, mit Pausen an interessanten Orten, gut zu fahren, denn diesmal sind wir ausschließlich auf dem Freeway unterwegs gewesen. Und wir (und das Männlein) hatten Erlebnisse, die wir nicht missen möchten: Ob auf dem stimmungsvollen Riverwalk in San Antonio/Texas, im heißen New Orleans/Louisiana, oder beim Seafood-Festival in Apalachicola an der „Vergessenen Küste“, einem verträumten, naturbelassenen Stück floridianischer Golfküste, wo wir das vergangene Wochenende verbrachten. Von alledem demnächst mehr.

Zunächst jedoch Ventura und Santa Barbara.

Nachdem wir der Route 66 „Bye bye“ gesagt haben, gönnen wir uns ein sehr komfortables Wochenende an der kalifornischen Pazifikküste. Der Ort unserer Wahl heißt Ventura. Er liegt nicht weit von Santa Monica und Santa Barbara, und wir kennen ihn schon von unserer früheren Reise. Diesmal steigen wir im Hotel nebenan ab – wie damals haben wir einen schönen Balkonblick auf den Yachthafen.

(wie immer: zum Vergrößern auf's Bild klicken)

Vor zwölf Jahren sind wir auf der Durchreise durch Santa Barbara gefahren und hatten uns vorgenommen, den Ort noch einmal gründlich zu erkunden, sollten wir noch einmal hinkommen. Und nun ist es soweit. Bei nach wie vor – was haben wir für ein Glück! - strahlendem Sommerwetter suchen wir uns am Rand der Innenstadt einen Parkplatz.

Santa Barbara war ursprünglich ein Missions-Ort, gegründet von einem spanischen Franziskanermönch im Jahre 1786, die Kirche wurde von Franziskanern erbaut. Die Glocken der Missionskirche läuten in dieser Stadt seit mehr als zwei Jahrhunderten.

"Mission Santa Barbara01" by Bernard Gagnon - Own work. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mission_Santa_Barbara01.jpg#/media/File:Mission_Santa_Barbara01.jpg

(Für Musikfreunde: Im Song „California (There Is No End To Love)“ von U2 sind die Mission Bells zu hören. Im Text wird auf Santa Barbara Bezug genommen, geschickt verwoben mit einer Art Hommage an „Barbara Ann“ von den Beach Boys)

Santa Barbara liegt zwischen dem Pazifik auf der einen und den Höhen der Santa Ynez Mountains auf der anderen Seite. Es hat seinen spanisch-mexikanischen Einfluss im Stadtbild erhalten. Heute ist es die teuerste Wohngegend der USA.

                          

Dieses Gebäude, das aussieht wie eine Kirche, ein wenig im Stil der spanischen Missionen, wurde 1931 als Filmtheater gebaut und dient noch heute demselben Zweck:

Immer wieder fällt unser Blick auf die dekorativ in das Pflaster eingelassenen Straßennamen. Das haben wir auch schon in anderen Innenstädten der USA gesehen, und wir fragen uns (und euch?), ob es das eigentlich auch in anderen Ländern gibt? Auf jeden Fall eine hübsche Idee.

In äußerlich recht schlichtem Gewand präsentiert sich das Granada Theater.

        

Hier wird nicht nur Theater gemacht, man kriegt gelegentlich auch was auf die Ohren: Zum Beispiel Mozarts „Don Giovanni“. Innen ist das Theater aufwändig gestaltet:

(das hier vorgesehene Foto möchte offenbar anonym bleiben ;-), es lässt sich jedenfalls nicht hochladen. Zu sehen ist es auf http://granadasb.org in der "Gallery"

Nanu, da muss man (auch in live) tatsächlich zweimal hingucken um festzustellen, dass sowohl Vater und Sohn als auch der Fensterputzer gar nicht echt sind:

     

Hier noch ein paar Fotos von der schönen Pazifikküste und von Ventura

 

Wir grüßen euch heute aus gegebenem Anlass mit einem Abendlied. Der Text ist von Matthias Claudius. Helmut Schmidt hat einmal erwähnt, dass er das Lied sehr mag, insbesondere die letzte Zeile (zum Hören anklicken):

Der Mond ist aufgegangen

 

Eure Roadies

Werner und Helga