Western Museums in Oklahoma City

Sonntag, 18.10.2015

Moin, Ihr Lieben!

Der Besuch des Western Museums in Oklahoma City ist eine Verlegenheitslösung, weil die Stadt an sich zwar schön anzusehen ist,

Park Kapitol

jedoch keine besonderen Orte aufweist, an denen wir uns sinnvollerweise einen Nachmittag lang aufhalten möchten.

Zunächst wollen wir eigentlich nur einen Blick in die Eingangshalle werfen, weil dort eine eindrucksvolle Statue namens „End of the Trail“ (Am Ende des Weges) steht.

End of the Trail

Doch einer der Guides, die für Fragen der Besucher und Informationen bereit stehen, schnackt Werner an, und auch hier entspinnt sich eine kleine Unterhaltung.

Der Guide, ein unscheinbarer kleiner, dünner Mann um die 70 in Jeans, schneeweißem Hemd, schwarzer Lederweste, „Schnürsenkel-Krawatte“ und Cowboyhut, fragt nach dem Woher und Wohin. Deutschland. Ah ja – schwupps zückt er sein Handy und zeigt das Porträtfoto einer hübschen, noch recht jugendlich wirkenden Frau. „Meine Frau, sieht sie nicht jung aus?“ Sie heißt Hannelore, ist eine Deutsche, die jung in die USA kam und als Deutschlehrerin arbeitete. Die beiden lernten sich als junge Leute kennen, verloren sich wieder aus den Augen. Sie war 41 Jahre verheiratet, er 39. Die jeweiligen Ehepartner starben, und Hannelore und unser Cowboy-Guide begegneten sich wieder. Seit vier Jahren sind sie verheiratet. Stoff für eine Love-Story!


Das Museum zeigt eine große Zahl von Gemälden, die sich mit dem Leben der Cowboys und Indianer beschäftigen. Etliche Bilder kann man käuflich erwerben.

Werner fällt auf, dass die Cowboys auf den Gemälden durchweg mit weißer Hautfarbe dargestellt sind, obwohl im wirklichen Leben Schwarze und Weiße durchaus friedlich Seite an Seite ihrer Arbeit nachgegangen sind.

Ich kenne mich mit Cowboys und Indianern weniger aus, aber diesen Keith Richards unter den Indianerhäuptlingen würde ich am liebsten direkt von der Wand klauen:

Sättel, Arbeitsgerät, Bekleidung, Wandschmuck, Lassos, Sporen – alles, was zum Leben von Cowboys und Indianern gehörte, ist ausgestellt. Die Handwerkskunst, mit der diese Gegenstände hergestellt wurden, ist beeindruckend.

Ein besonders kunstvoll gestalteter Damen-Sattel:

Das Museum zeigt auch die Geschichte der Western-Filme anhand von Filmen, Filmplakaten und Original-Kostümen. Dieser Westernheld darf da natürlich nicht fehlen: 

  Ronald Reagan

(Kurioses am Rande noch nachträglich zum Thema "Der große Treck gen Westen": Damals fuhren die Bestatter die Rettungs“wagen“. Paradoxerweise wurden sie jedoch nur bezahlt, wenn der Verunfallte nicht überlebte. Sachen gibt’s...)

Die große Zeit der Cowboys endete, als der Stacheldraht erfunden wurde. Auch dies ist ausführlich dokumentiert.

Und nun sind auch wir am Ende, zwar nicht des Trails, und auch ganz ohne Stacheldraht, aber am Ende dieses Museumsbesuchs.

Have fun everybody, bis dann

Werner und Helga